PKW-Pannenserie hält an
Dass die SG PKW ein Rad ab hat, dürfte mittlerweile der gesamten Liga bekannt sein. Denn genau das, die Verrücktheit im Spiel, gepaart mit spielerischer Raffinesse, zeichnete die Mannschaft in den ersten Saisonspielen aus. Seit einigen Spielen jedoch scheint es so, als ob „der PKW“ wirklich nur noch auf drei Rädern fährt – aus den letzten 4 Spielen gelang es nur 3 von 12 möglichen Punkten mitzunehmen, gerade die Heimspiele stellten sich hierbei als herbe Enttäuschung heraus. Die Verletzungen, von denen das Team auch beim aktuellen Spiel wieder geplagt war (Sommerfeld hatte Fuß, Grote hatte Rücken), können bei dieser Analyse auch definitiv nicht als Ausrede dienen. Vielmehr die fehlende Konstanz – die Spielweise ähnelt einer gestauchten Sinus-Kurve – und der fehlende Mut im Spiel dürften hierfür die Ursache sein.
Am vergangenen Samstag nun ging es in den Nordwesten Berlins zu den Brandenburgliga-Absteigern aus Hennigsdorf. Ausnahmsweise entschied man sich auf den Service der Berliner S-Bahn zu vertrauen. Aufgrund der krankheitsbedingten Absage des SV Rehbrücke musste nur ein Spiel gegen den Gastgeber bestritten werden. Trotzdem sah man auf den Spielergesichtern ein breites Grinsen, konnte man doch Peter „Mucky“ Leyh nach seinem Motorrad-Unfall vor 8 Monaten wieder an einem Spieltag begrüßen! Des Weiteren hatte Trainer Langner in Absprache mit dem Team entschieden, den Spieltag auszusetzen und stattdessen mit Frau und Kind etwas Ruhe auf Fuerteventura zu finden – und sein Sixpack zu bräunen.
Motor Hennigsdorf – SG PKW 3:2 (12:25, 25:23, 25:12, 17:25, 15:13)
Der erste Satz begann sehr verheißungsvoll – mit nur 12 Punkten auf der Tafel schickte man die Nordberliner, die zu diesem Zeitpunkt F-Jugend-würdigen Volleyball boten, in die Satzpause. Kapitän Heimer warnte allerdings vor der Bewertung des ersten Spielabschnitts, die Hennigsdorfer hatten ihr Potential nämlich im ersten Aufeinandertreffen bereits unter Beweis gestellt. Gezwungenermaßen legte das Heimteam ein paar Baggerschaufeln drauf und die PKW-ler (wieso auch immer) schalteten einen Gang runter. Das genügt im Satz zwei noch zu einer knappen, im dritten Satz nur noch zu einer fast schon peinlichen Niederlage, zu der die absolut miserable Abwehr- und Annahmeleistung einen Großteil beitrugen. Hop oder top! 0,1 oder 2 Punkte, das war nun die Frage. Anscheinend gelang es unter dieser Voraussetzung etwas besser nach dem Motto „No Risk no Fun!“ zu spielen. Plötzlich war auch im Angriff wieder der nötige Mut vorhanden und der Mittelblock, der nun statt dem Libero hinten durchspielte, zeigte den Annahme-Außen, dass er nicht nur am Netz gut baggern kann.
Im anschließenden Tie – Break kam es beim Stand von 3:4 zu einem Fall für das Kuriositätenkabinett. Der Schiedsrichter pfiff – richtigerweise – einen Rotationsfehler bei der SG, es stellte sich heraus, dass sich in der Startaufstellung einige Fehler eingeschlichen hatten. Infolgedessen kam es leider zu einigen unfairen Bemerkungen der Hennigsdorfer, gerade der Trainer (Hr. Fiß) machte seinem Namen alle Ehre (Fies!), indem er mehrfach Punktabzug reklamierte. Es zeigte sich wieder einmal, wie wichtig es sein kann, ein gewisses Volleyballgrundverständnis und Gefühl für Fairness zu haben. Infolgedessen musste man das sonst übliche Läufersystem spiegelverkehrt aufstellen. Trotzdem zeigte man noch einmal passable Leistungen und gab den entscheidenden Satz auch nur knapp an das Heimteam ab, somit stand am Ende immerhin noch ein Punkt auf der Bilanzseite.
Nach einer kurzen Krisensitzung und Fehleranalyse begab man sich getränketechnisch bestens ausgerüstet Richtung Heimat. Einige Spieler beschwerten sich laut internen Angaben bei der Bahn über das Nichtvorhandensein von Toiletten in den S-Bahnen. Im Großen und Ganzen allerdings war das Team mit den Anfahrtsbedingungen der öffentlichen Nahverkehrsmittel sehr zufrieden.
Am Abend ließ man den Tag bei der Vereinsweihnachtsfeier des SV Prieros gemütlich ausklingen und freute sich trotz der knappen Niederlage auf das Treffen gegen den Spitzenreiter aus Luckenwalde in Lindow am nächsten Samstag.
Spieler: Heimer(C), Kuhrt, Grote, Lehmann, Leyh, Löffler, Brädikow, Fröhlich, Lindner, Sommerfeld
Jonathan Sommerfeld
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